Roll for the Galaxy

Spiele für Zwei

Brettspiel - Rezension

Überblick

  • Wertung: 11/12
  • Komplexität: Mittel
  • 2-5 Spieler, ab 12 Jahren, 45-90 Minuten
  • Von Wei-Hwa Huang & Tom Lehmann bei Pegasus Spiele

Beschreibung

In Roll for the Galaxy errichtet ihr mithilfe von galaktischen Arbeitern ein Weltraum-Imperium bestehend aus Technologien und Welten. Die galaktischen Arbeiter sind hierbei 111 kunterbunte Würfel deren Seiten für die täglichen Aufgaben stehen, die in der Galaxis anfallen: Technologien entwickeln, neue Welten erkunden und besiedeln, sowie Güter produzieren und verladen. Die bunten Würfel besitzen verschiedene Schwerpunkte. Beispielsweise sind die roten Militärwürfel hervorragend dazu geeignet sich Technologien und Welten zu verschaffen, die lilanen Konsumwürfel gut um Güter zu veräußern, und die begehrten gelben Alienwürfel besitzen viele Jokerseiten.
Jeder Spieler startet mit einer zufällig gezogenen Fraktion und Heimatwelt und zieht zwei Plättchen aus den tiefen des schwarzen Beutels, welche er in seine Konstruktionszone legt. Jedes dieser Plättchen zeigt auf der einen Seite eine Technologie und auf der anderen einen Planeten und ihr müsst euch jeweils für eine Seite entscheiden. Plättchen in eurer Konstruktionszone können durch eure galaktischen Arbeiter entwickelt werden. Von diesen habt ihr zunächst lediglich fünf, jedoch wächst die Anzahl eurer Arbeiter mit der Ausbreitung eures Imperiums kontinuierlich.
Dies geschieht über mehrere Runden und in jeder Runde würfelt ihr eure Arbeiter und ordnet sie den gewürfelten Aufgaben zu. Außerdem wählt jeder Spieler genau eine dieser Aufgaben aus bevor alle ausgewählten Aufgaben nacheinander in Phasen abgehandelt werden. Der Clou ist, dass jeder Spieler das Würfeln, Zuordnen und Auswählen einer Aufgabe im Geheimen hinter einem stylischen Sichtschutz macht. Die Spannung steigt wenn die Würfel aufdeckt werden, denn dann entscheidet sich welche Phasen tatsächlich gespielt und somit welche eurer zugeteilten Arbeiter eingesetzt werden.
Wird die Phase Erkunden gespielt, dürft ihr für jeden eurer Arbeiter den ihr dieser Phase zugeteilt habt ein neues Plättchen ziehen und in die Konstruktionszone legen. In den Phasen Entwickeln und Siedeln legt ihr die entsprechenden Würfel auf die Technologie oder die zu besiedelnde Welt in eurer Konstruktionszone. Manche Technologien und Welten brauchen mehr Würfel um fertiggestellt zu werden als andere, haben aber auch mächtigere Effekte. In der Phase Produzieren legt ihr jeden zugeteilten Würfel als Gut auf auf eine Welt, und in der Phase Verladen dürft ihr die Würfel verwenden um die Güter für Geld oder Siegpunkte zu veräußern. Würfel die nicht zum Einsatz gekommen sind kommen zurück in den Würfelbecher, alle anderen landen letztendlich in der Bevölkerung eures Imperiums von wo aus ihr sie wiederum anheuern könnt. So entsteht ein raffinierter Würfelkreislauf.
Das Spiel endet wenn alle Siegpunkte verteilt sind oder ein Spieler zwölf Welten und Technologien in seinen Besitz gebracht hat. In der Schlusswertung werden die Punkte für die Welten und Technologien zu den gesammelten Siegpunkten addiert, und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Also lasst die bunten Würfel rollen und errichtet das mächtigste Imperium der Galaxis.

Fazit

Roll for the Galaxy hat fantastisches Spielmaterial und macht riesen Spaß. Die schier endlose Menge an bunten Würfeln türmt sich neben dem Spielbrett auf und wartet darauf eingesetzt zu werden. Auch die schön gestalteten Plättchen aus denen sich eure Imperien aufbauen tragen zur futuristischen Atmosphäre bei. Auch funktionieren Sie mechanisch hervorragend, denn durch ihre beiden Seiten bieten sich verschiedene Möglichkeiten euer Imperium zu gestalten.
Im Vergleich zum Vorgänger Race for the Galaxy ist Roll for Galaxy insgesamt unkomplizierter und leichter zugänglich. Obwohl es im Kern ein Würfelspiel ist spielt Glück nur eine untergeordnete Rolle, denn in jeder Runde müsst ihr strategisch wichtige Entscheidungen treffen: Welche Würfel holt ihr aus der Bevölkerung zurück in euren Becher? Entscheidet ihr euch bei einem neuen Plättchen für das Entwickeln einer Technologie oder dem besiedeln einer Welt? Wie genau ordnet ihr eure Arbeiterwürfel den Phasen zu?
In Roll for the Galaxy solltet ihr strategisch flexibel sein, um euch mit den Synergien zwischen euren Technologien, Welten und Würfeln entscheidende Vorteile zu verschaffen. Ihr könnt beispielsweise aggressiv expandieren und versuchen möglichst schnell zwölf Welten und Technologien zu kontrollieren. Oder aber ihr versucht viele Siegpunkte zu erhalten indem ihr ein Handelsimperium aufbaut und Güter effizient verbraucht. In jedem Fall braucht ihr eine gute Balance zwischen Einkommen generieren und dem Vergrößern eures Imperiums.
Eine besonders interessante Interaktion zwischen den Spielern entsteht bei Roll for the Galaxy durch die geheime Auswahl der Phasen und das Spekulieren für welche Phase sich euer Mitspieler entscheiden wird. Dies kann bei genauem Betrachten des gegnerischen Imperiums durchaus gelingen und euch helfen eure Arbeiterwürfel optimal einzusetzen.
Trotz der vielfältigen strategischen Facetten ist Roll for the Galaxy ein einfach zu erlernendes Spiel mit einer angenehmen Spieldauer von einer knappen Stunde. Es spielt sich sehr flüssig da ihr nach dem Würfeln die Phasen parallel abarbeiten könnt und funktioniert deshalb auch mit mehr Spielern sehr gut.

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